HISTORIE

Die Lochmühle – ein dreiseitiges Mühlengehöft – wurde 1815 erbaut. Die Mühle und weitere Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Wenn von Hirschfeld die Rede ist, denkt man zunächst an den weit über die Grenzen unseres Bezirkes hinaus bekannten Tierlark. Von den Arnims auf Planitz vor etwa 160 Jahren als Tiergarten angelegt, ging dieses Gelände am 3. September 1945 im Zuge der Bodenreform in Volkseigentum über.

In seiner Form als Tierpark wird dieses Naherholungszentrum, das in diesem Jahr auf 25 Jahre seines Bestehens zurückblicken kann, auch weiterhin Hauptanziehungsobjekt von Hirschfeld sein. Wer jedoch an heißen Sommertagen dem Massentourismus entgehen möchte, wird sich stille Wanderwege in schattigen Gründen vorziehen. Und da bietet die Umgebung von Hirschfeld dem Wanderfreund doch einiges.

Für den kulturhistorisch Interessierten ist schon das Dorf Hirschfeld selbst architektonisch wertvolles Kulturgut. Der alte Gasthof „Stick“ steht unter Denkmalschutz und hat als Schmuck ein umlaufendes Band geschweifter Andreaskreuze. Denkmalgeschützt ist auch der gesamte Pfarrhof mit der nach einem Brand von 1959 wieder aufgebauten Dorfkirche und der ältesten Scheune in unserem Kreis wahrscheinlich aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges innerhalb des Mauerrings. Hat schon der Tierpark einen reichen Baumbestand mit 300 jährigen Buchen und Eichen, so ist die Umgebung mit Mischwaldbestand reichlich versehen.

Weniger bekannt ist die abseits des Ortes gelegene Lochmühle. Auch sie steht unter Denkmalschutz und liegt idyllisch am Lochbach, der auch als Lohbach bezeichnet wird. Seine Quelle befindet sich südlich von Stangengrün. Zunächst führt der Bachlauf ein Stück durch das Vogtland und zwar auch durch Irfersgrün im Kreis Reichenbach. Hirschfeld umfließt der Lochbach im großen Bogen flankiert von herrlichen Wandwegen.

Wie der steinerne Zeuge, der dass Portal umrahmt, aussagt, wurde das dreiseitige Mühlengehöft, die Lochmühle, 1815 erbaut. Noch deutlicher erkennbar ist das tiefergelegene Mühlengebäude. Das mit Kunstschiefer umkleidete Wohngebäude schützt das unterliegende Fachwerk. Am Ostgiebel ist das Gebälk in strenger geometrischer Form noch sichtbar. Wandöffnungen in Form kleiner Fenster wie auch Streben sind in axialsymmetrischer Anordnung vorhanden. Das an beiden Seiten sanft abgewalmte Dach gibt dem Gebäude die harminische Ergänzung zur umgebenden Landschaft.

Vk. Werner Markgraf